Potsdam im Debattarium - DDM 2010 Teil 1

Zur Deutschen Debattiermeisterschaft geht’s im MoKi-Mobil, drin quälen wir uns durch Staus, bewundern Jossekins Detailwissen über Familieninterna im Münsterland und fragen uns schließlich: Ist Widerstand zwecklos. Ach ja und in der ersten Debatte des Tages starten wir auf unterschiedlichen Positionen, landen aber dann alle auf derselben. Hier DDM Teil 1

In Waynes-World kommt das Spassmobil, dort singen Wayne und Garth die Bohemiam Rapsody von Queen, am Potsdamer Hauptbahnhof steht heute Morgen das MoKi-Mobil. In diesem reisen wir gen Münster zur Deutschen Debattiermeisterschaft (kurz DDM), statt britischem Sangesgut widmen wir uns auf der Fahrt der gepflegten Disputation: Wir gehen ein paar Themen durch.

 

Wir überlegen zum Beispiel warum Deutschland den Bundestrainer wählen sollte oder warum es reicht, dass er via DFB-Präsidium ja von den DFB-Mitglieder Vereinsintern demokratisch legitimiert ist und warum Israel die Seeblockade aufheben sollte (oder nicht). Lena, Moritz, Jossekin und ich grübeln über die Staatsaktigkeit einer Bundestrainerwahl, sowie die schwierige Souveränitätsfrage (wem gehört das Meer vor Israel nach den Verträgen von Oslo).

 

Zudem fragten wir uns: Wann hört endlich der Stau auf? Einen Stunde quälten wir uns vor Hannover wie Hotte Köhler durch seine letzten Tage im Amt. Sehr langsam. Dann bogen wir links ab und waren schwupps in Westfalen, vorbei an roten Häusern, glücklichen Menschen, saftigem Grün ging’s in Jossekins Heimat, der uns Klatsch und Tratsch der Region mitlieferte (da vorne ist seines Onkels Bauernhof, das Fun-Nimmerland rechts war mal ein Baumarkt und dahinter ist ein Riesen Fahrradladen, nein, kein Laden für Fahrräder für Riesen sondern ein großer Fahrradladen).

 

In Telgte da residiere zum Beispiel eine Familie, welche der lokale Gartenmarkt gehöre, die bisher immer stramm CDU gewählt habe nun aber auch mal zu Grün tendiere. Mit derlei Lokalwissen gestärkt nähern wir uns Münster, dort angekommen fahren wir nach Gefühl in Richtung Jugendherberge (wer braucht schon Karten oder einen Plan) und tatsächlich, wir kommen an. Nach Mokis Messung zu spät (um fünf statt um vier) aber tatsächlich perfekt: Wir kriegen einen Parkplatz direkt vor der JVA (Jugend-Verbringungs-Anwesen) nein JHG am Aasee und drinnen schließt nach uns die Anmeldung („wir geben Euch noch Zimmer und dann gehen wir rüber“) Perfekt. Hier mal ein Bild des Aasee:

Dann geht’s ins Debattarium (an dieser Stelle eingeführter Fachtermini für den Ort, wo Debattierer in Aktion zu bestaunen sind) In der kurzen Regeleinführung erklären uns die Chefjuroren: "Seid als Regierung mutig, sagt was Sache ist, bildet keine Kommission - sonst könne ja keiner über das Thema streiten. Tja und dann hetzen sie uns auf eine solche, denn das erste Thema: Dieses Haus würde den Friedensnobelpreis nur noch an verstorbenen vergeben. Alle drei Potsdamer Teams haben unterschiedliche Positionen und landen doch auf derselben: Jeder gewinnt seine Debatte – ein schöner Start in die DDM.

 

Als Abendessen gibt es Suppe, ausgeschenkt von den Maltesern, getreu ihrem Wahlspruch "Tuitio fidei et obsequium pauperum", in etwa "Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen" gibt es zwar keine Speisung der 5000 mit ein paar Fischen aus dem Münsteraner Aasee, aber sie brechen ihr Brot mit uns und schenken Suppe aus.

Auf dem Rückweg zur Jugendherberge dann die schlimme Entdeckung: Wir sind im Borg Raum. Widerstand ist zwecklos, wir werden assimiliert – oder was wird das bedeuten? Davon ein andern mal mehr.

Von: Mathias Hamann

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