Der British Parliamentary Style orientiert sich an der Debattentradition des englischen Unterhauses. Die Regierung stellt einen Plan (Antrag) vor, den die Opposition angreift.
I. Format:
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Pro Debatte treten vier Teams mit je zwei Redner*innen gegeneinander an
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Trotz Aufteilung in die Lager "Regierung" und "Opposition" konkurrieren alle Teams miteinander und jedes Team muss versuchen, sein eigenes Profil zu
entwickeln, ohne dem jeweils anderen Team des Lagers zu widersprechen - aber an deren Argumentation anknüpfen
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Entscheidend für die eigene Profilierung und zugleich Ziel der Debatte ist die Darstellung einer größtmöglichen Bandbreite an überzeugenden und stichhaltigen
Argumenten
II. Ablauf der Debatte:
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Zunächst werden Themenvorschläge gesammelt und abgestimmt. Erlaubt ist jedes Thema, zu dem eine eindeutige Pro- und Contra-Stellungnahme möglich ist. Nach der
Bekanntgabe des Themas haben die Teams 15 Minuten Zeit, sich jeweils zu zweit auf die Debatte vorzubereiten
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Die Redezeit beträgt 7 Minuten pro Redner*in. Dabei sind die ersten und letzten 60 Sekunden geschützt, d. h. es dürfen keine Zwischenfragen gestellt werden. Im
Übrigen sind Zwischenfragen der Gegenseite erlaubt, was durch Aufstehen und Handzeichen kenntlich gemacht wird. Sie sind auf eine Länge von höchstens 15 Sekunden zu beschränken. Die
Redner*innen bestimmen selbst, ob sie die Frage zulassen. Immer erlaubt, aber nicht immer förderlich sind nicht störende Zwischenrufe
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Der Premier als eröffnende*r Redner*in verdeutlicht das Problem und formuliert den Antrag, der die zentralen Streitpunkte sowie die Richtung der Debatte
bestimmt. Zusätzlich bringt sie*er Argumente für die Regierungsposition an
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Die Opposition wendet sich in der Regel gegen den Antrag und bringt eigene Argumente vor
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Jede*r Redner*in hat eine bestimmte Aufgabe: Die ersten Redner*innen auf beiden Seiten führen in das Thema ein, die zweiten bauen die Argumentation aus, die
dritten Redner*innen müssen noch einen neuen Aspekt einbringen (Extension), die Schlussredner*innen fassen die Debatte für ihre Seite zusammen und arbeiten dabei die zentralen Konfliktlinien
heraus.
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Beachte : Die Redner*innen müssen aufeinander eingehen, d. h. sie sollten möglichst die Argumente der Gegenseite entkräften (Rebuttal), bevor sie eigene
Argumente einbringen
III. Auswertung
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Nach der Debatte wertet die Jury die Redebeiträge aus und gibt Tipps für künftige Debatten
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Die Jury arbeitet nach einem bestimmten Bewertungssystem. Dabei zählen der Inhalt zu 50 % und Methode (Gliederung, Teamwork etc.) und Form (Gestik, Mimik etc.)
zu jeweils 25 %
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Zunächst bestimmt die Jury auf der Grundlage des Gesamteindruckes das Teamranking. Anschließend werden pro Redner*in 50 - 100 Punkte vergeben. Der Teamrang
ergibt sich durch Addition dieser Redner*innenpunkte
Ihr könnt die Regeln und den Juror*innenleitfaden mit ausführlichem Kommentar herunterladen: --> Regeln BPS