Niemand am Flughafen aber Eis zwischen den Runden. Ein Campus im Nirgendwo aber wie ein 4-Sterne-Hotel. Top Juroren und eine Tour auf dem Bosporus als Abendparty. Hier der erste Tag bei den Istanbul Open 2010.
Es geht erstmal nicht so gut los: 6.50 Uhr kommt der Flug in Istanbul an: „Wir holen jeden ab.“ Hatten die Orgas geschrieben, doch am Flughafen ist niemand. Also einen Freund in Istanbul angerufen – er kümmert sich dann heute um Unterkunft. Unsereins wird dann eben am nächsten Morgen zur Koc Uni fahren, um bei den Istanbul Open 2010 zu debattieren. Davor gibt es einen Tag Istanbul: Im Park chillen, der Stadt beim Stress zuhören, zusammenzucken wenn die Muezin zum Freitagsgebet rufen.
Um 6 Uhr heißt es dann am nächsten Morgen aufstehen, 2 Stunden mit drei Buslinien dauert die Reise, einmal quer durch Istanbul in die Berge um die Stadt, denn dort ist das Ziel. “Irgendwo im Nirgendwo” so beschreibt der Freund die Lage der Koc Universität. Die Private Hochschule veranstaltete um das letzte Silvester herum die Debattierweltmeisterschaften und 2007 die Europameisterschaften.
Hinter der Uni steckt eine der reichsten Familien der Türkei – und danach sieht auch der Campus aus. Eingebettet ist furchtbar schnarchiges Wort, aber diesmal passt es, denn eingebetet zwischen Wälder, das Meer in Sichtweite liegt der Campus. Alle 5 Meter (ungelogen) steht ein Mülleimer, Blumenkübel und die Gebäude sind in freundlichem Altrosa gehalten. Das ganze erinnert eher an ein Hotel, denn an einen Campus und tatsächlich, es gibt Sauna, Pool, Volleyball und viele Sport Möglichkeiten.
Die Teilnehmer des Istanbul Open 2010 schlafen in den Studiwohnheimen – hier sind natürlich die Betten für uns schon bezogen, außerdem liegt ein 4-Sterne-Hotel Paket auf dem Bett: 2 Handtücher, Badelatschen, Seife und Shampoo. Und auch sonst ist der Service erstklassig: Zwischen den Runden bieten die Helfer Eiscreme oder Snacks, Morgens geht es in die Mensa der Uni zum Frühstück, Mittags gibt es Sandwhiches und am ersten Abend lockt eine Bootstour über den Bosporus auf einem kleinen Partyschiff – und da ist das Bier frei. Angereist sind 24 Teams, die meisten aus der Türkei.
Die Jurierqualität ist sehr gut: Will Jones und Can Ocar, Chefjuroren der letzten Weltmeisterschaften sind dabei, außerdem noch die holländische Topkraft Simone van Elk und der Chefjuror der letzten Euros, Jonathan Leader Maynard. Simone und John agieren als Chefjuroren der Istanbul Open 2010.
Die Themen des ersten Tages:
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R1 - THB that states should not fund national sport teams
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R2 - THW make development aid to overcrowded countries conditionalto population control measures
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R3 - THBT international law should prohibit the use of unmanned fighting vehicles
Potsdam tritt als Mixteam an, meiner einer mit Camellia, einer Studentin der Koc Universität: Halb-Australisch und halb-türkisch.
Wir machen einen Deal: Ich bring' ihr mehr übers Debattieren bei und sie gibt mir Insider-Informationen über die türksiche Gesellschaft, die Expat-.Community, den Gesellschaftlichen Wandel, die Osttürkei („Schulpflicht? – Pff, da pfeifft man da drauf.“) und natürlich Dating etcetera. Aber davon mehr beim nächsten Mal.
Von: Mathias Hamann
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